Farbenfroh tanzten die Straßenbahnfreunde von „WIR PRO StUB“ am Sonntag über den Brucker Faschingsumzug für die Verlängerung der Nürnberger Straßenbahn nach Erlangen und Herzogenaurach.
Ein Oldtimer-Traktor zog einen liebevoll als Straßenbahn verkleideten Anhänger mit der Aufschrift „Ich wünscht´ ich wär die StUB“. Die Fahrgäste auf dem Anhänger warfen großzügig Kamellen. Ein als Straßenbahn verkleidetes Lastenrad wurde von einer Samba-Trommelgruppe lautstark begleitet. Und durch die bunte Menschenmenge hindurch zog singend eine Polonaise mit dem Refrain: „Tschu tschu wah, alle Leute fahr’n gerne Straßenbahn“.
Herr Grosse-Verspohl vom Zweckverband Stadt-Umland-Bahn kam am 18. Januar zur KMV und informierte vor vollem Haus und vor zahlreichen interessierten Bürger:innen über den aktuellen Stand der StUB-Planungen. Im ersten Teil seines Vortrages gab er einen knappen Überblick über das Projekt und den bisherigen Verlauf und überraschte uns im zweiten Teil seiner Präsentation mit bis dahin noch unveröffentlichten Analysen zur StUB und dem korrespondierenden Busnetz. Dabei ging er besonders auf die Vorteile der Trambahnverlängerung aus Nürnberg für die einzelnen Erlanger Stadtteile ein.
Im Anschluss ordnete unser Oberbürgermeister Dr. Florian Janik das Projekt politisch ein und erläuterte die Bedeutung für die Stadtentwicklung und den Zugewinn an Lebensqualität (Stichwörter: Entsiegelung, Aufenthaltsqualität, Verkehrswende und Klimaschutz). Daneben wies er auch auf ihre schiere Notwendigkeit zur Sicherung der Zukunftsfähigkeit und den ansonsten dramatischen Langzeitauswirkungen auf die Mobilität der involvierten Städte und damit auch für die dort angesiedelten Unternehmen sowie die Universität hin. Weiterhin gab er Kontext zum Entschluss am 9. Juni (mit der Europawahl) den Ratsentscheid für die StUB vorzuschlagen: denn bei einem Projekt dieser Größenordnung sei erfahrungsgemäß fest mit einer Unterschriftensammlung aus der Bürgerschaft gegen das Projekt zu rechnen und damit einhergehend auch mit einer potentiell verwirrenden Fragestellung (so, wie es beispielsweise beim letzten Entscheid gewesen ist, bei dem es nur mit einem Kreuz bei “NEIN” möglich war ein “JA” für die StUB abzugeben). Mit der geplanten eigenständigen Durchführung kann die Stadt nun eine eindeutige Fragestellung formulieren.
Aus der etablierten „Allianz-pro-StUB“ wurde „WIR PRO StUB“. Die Initiative gibt es bereits seit 2015 und daher wurde es nun Zeit, ihr einen neuen Namen und der Webseite einen frischen Anstrich zu geben.
„Wir möchten auf unserer neuen Website zeigen, dass viele Menschen wie Du und ich die StUB unterstützen. Mit WIR PRO StUB steht der positive Effekt für die gesamte Bevölkerung im Mittelpunkt.“, betont Esther Schuck, Sprecherin der Initiative. Echte Menschen wurden entlang der geplanten Straßenbahntrasse abgelichtet und stehen mit authentischen Statements hinter dem Projekt. Deshalb trifft man auf der Website www.wir-pro-stub.de nicht nur auf eine Neubürgerin aus Büchenbach, sondern auch auf den Präsidenten der Friedrich-Alexander-Universität, Familien, engagierte Privatpersonen oder Unternehmensvertreter:innen. Darunter sind auch einige engagierte Genossinnen und Genossen vertreten. Am besten geht man selbst auf Entdeckungsreise in der interaktiven Karte der Website: Dort kann die Trasse erkundet werden, sowie die Personen und ihre persönlichen Geschichten. Unter „Wissenswertes“ finden sich grundsätzliche Informationen knapp und leicht lesbar aufbereitet: ideal zur Weiterverteilung im Freundes- und Bekanntenkreis. Die Website vereint Fakten und Emotionen. Zahlreiche Personen entlang der Strecke verdeutlichen den großen Nutzen der StUB für die Erlanger Bevölkerung, aber auch das Umland. Die große Zahl an Firmen zeigt, dass die Stadt-Umland-Bahn von hoher Relevanz für die wirtschaftliche Zukunft Erlangens ist.