Der SPD Kreisverband Erlangen hat sich bei einer Mitgliederversammlung am 19. Juli ohne Gegenstimmen dafür ausgesprochen, am 14. Oktober 2018 gleichzeitig mit der Landtagswahl ein Ratsbegehren über die Frage abzuhalten, ob die Untersuchung für ein neues Stadtviertel im Erlanger Westen (Erlangen West III) fortgesetzt werden soll. Ausdrücklich wurden die Haltung der SPD-Stadtratsfraktion und der Stadtratsbeschluss vom 16. Mai begrüßt, mit dem die Untersuchungen eingeleitet worden waren.
Oberbürgermeister Florian Janik, Kreisvorsitzender Dieter Rosner und die SPD-Kandidaten für Landtags- und Bezirkswahl Philipp Dees und Gisela Niclas zeigten sich erfreut über diese klare Positionierung der Erlanger SPD. „Alle Bürgerinnen und Bürger der Stadt Erlangen sollen nun die Gelegenheit bekommen, über eine wichtige Weichenstellung für die Zukunft der Stadt direkt mitzubestimmen“. Wohnen ist nach Überzeugung der SPD-Spitze das drängendste soziale Problem der Stadt. Die bis 2014 bestehende Rathausmehrheit hatte dieses Thema vernachlässigt. Mit der Ampel forciert die SPD deswegen seit 2014 den Wohnungsbau. „Ziel ist, dass es sich alle Menschen leisten können, in Erlangen zu leben“, so Philipp Dees.
In einer informativen Präsentation erläuterte der Oberbürgermeister der sehr gut besuchten Versammlung die aktuelle Sachlage. Die Untersuchung bildet die Grundlage für die Entscheidung darüber, ob und in welcher Größe ein neues Wohnviertel im Westen entstehen soll. Sie dauert mehrere Jahre und die relevanten Entscheidungen trifft der Stadtrat auf Grundlage der Bevölkerungsentwicklung und des Wohnungsbedarfs.
„Wir wollen das Wachstum der Stadt gestalten und gleichzeitig den Charakter Erlangens erhalten“, so der Oberbürgermeister. Erlangen sei eine prosperierende Stadt in einem hoch attraktiven Ballungsraum. Zwischen 2014 und 2017 sei die Einwohnerzahl von 108.000 auf rund 113.000 gestiegen, 2020 werden in Erlangen rund 117.000 Menschen leben. Für die Zukunft werde aufgrund der anhaltend guten wirtschaftlichen Lage der Stadt weiterhin mit einer hohen Attraktivität der Stadt gerechnet. Allerdings könne das Angebot mit der Nachfrage nach Wohnraum aber schon heute bei Weitem nicht Schritt halten.
Das Untersuchungsgebiet ist 196 Hektar groß. In der Untersuchung sind auch die Auswirkungen der Siedlungsentwicklung auf Natur und Landschaft zu beurteilen. Das Untersuchungsgebiet enthält daher zum Beispiel auch die Landschaftsschutzgebiete Bimbachtal und Rittersbachtal, die aber natürlich nicht bebaut werden. Das Untersuchungsgebiet entspricht also nicht den späteren Siedlungsflächen. Der Stadtrat hat beschlossen, dass höchstens die Hälfte der Untersuchungsfläche bebaut werden soll. Die SPD ist sich im Klaren darüber, dass in dem Gebiet landwirtschaftliche Flächen verloren gehen. Der Dialog mit den Landwirten und die Erarbeitung von Perspektiven für die Landwirtschaft müssen deshalb aus Sicht der SPD ein wichtiger Teil der Untersuchung sein.