In der letzten Versammlung des SPD-Distrikts Erlangen-West stellte sich der Arbeitskreis „Tobac“ im Stadtwesten vor. Er versucht, über Sportangebote Jugendliche in die Gesellschaft zu integrieren. Ziel ist es, soziale Konflikte und Gewalt im Stadtwesten nicht entstehen zu lassen, sondern über „niedrigschwellige“ Angebote die jungen Menschen einzubinden.
„Tobac“ wird vor allem vom TV1848, den Jugendhäusern Büchenbach-West und Goldwitzer Straße, der Hedenusschule sowie dem Regionalbüro des BLSV getragen. Große Aktionen sind vor allem das Streetsoccer-Turnier (das mittlerweile vom Jugendamt ausgetragen wird) und die regelmäßig stattfindenden Streetball-Nächte. Wichtig sind dem Arbeitskreis aber vor allem auch die kleinen Angebote: So fand sich im Rahmen des Projekt eine Boxgruppe zusammen, die mittlerweile regelmäßig im Verein trainiert.
Auch eine Kletter- und eine Breakdancegruppe stoßen auf große Resonanz. Die Sporthalle an der Heinrich-Kirchner-Schule wird Freitag nachmittags unter der Verantwortung des Jugendhauses Büchenbach-West und des Hortes im Büchenbacher „Kleeblatt“ geöffnet. Welche Sportart dann betrieben wird entscheidet sich nach den Interessen der Jugendlichen, die in die Halle kommen.
Finanziert wird Tobac aus Mitteln der Stadt, die jährlich 3000 Euro zur Verfügung stellt, und des bayerischen Landessportverbandes, von dem im Rahmen seines Projekts „Integration durch Sport“ 2500 Euro zweckgebunden für Übungsleiter und Veranstaltungen fließen. Die eigentliche Arbeit wird von den Beteiligten ehrenamtlich neben ihrer „normalen“ Tätigkeit im TV 1848, in den Jugendhäusern, den Horten oder Schulen geleistet. Allerdings erlaubt die Situation in vielen Institutionen kaum Tätigkeit „nebenher“. Tobac ist daher auf weitere UnterstützerInnen angewiesen. Auch die finanzielle Situation ist kritisch: Sollten die Projektmittel des BLSV auslaufen, stünde das Projekt auf der Kippe. Die SPD-Versammlung forderte daher, die städtischen Mittel auf 5.000 Euro zu erhöhen.