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Verkehrswende ist Feminismus!

Frühverteilung von Schokolade und Informationen zur feministischen Verkehrswende

Am 8. März ist der internationale Frauentag und um auf das Thema „Frauen & Verkehr“ hinzuweisen, verteilten die SPD Erlangen und die Jusos Erlangen morgens um 7 Uhr um den Bahnhof und die Arcaden herum an freudig überraschte Pendlerinnen Schokolade mit Informationen zur feministischen Verkehrswende.

„Natürlich haben wir im Info-Flyer das derzeit prominenteste Thema der Erlanger Stadtpolitik thematisiert: die Verlängerung der Nürnberger Straßenbahn nach Erlangen, denn darüber darf am 9. Juni in Erlangen abgestimmt werden.“, so Sophia Waldmann, Co-Vorsitzende der Jusos Erlangen und Mitglied im Vorstand der Erlanger SPD.

Warum ist die StUB ein Verkehrsmittel für Frauen?

Frauen planen ihre Wege und wie sie diese zurücklegen nicht vorrangig unter dem Aspekt, ein bestimmtes Verkehrsmittel nutzen zu wollen (bspw. das Statussymbol PKW), sondern sie denken in Mobilitätsketten und pendeln gedanklich nicht nur zwischen Wohn- und Arbeitsort.

Vorwiegend Frauen leisten die in unserer Gesellschaft anfallende Sorgearbeit: die Versorgung und Pflege von Kindern und Angehörigen geht oft mit Einkäufen oder der Begleitung von Personen einher: durch diese Wegeketten mit oftmals kürzeren Strecken haben Frauen höhere Anforderungen an Barrierefreiheit und Infrastruktur. Ihr Alltag ist komplex und der Anspruch an Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit hoch. Die StUB ist auf eigenen Schienen zuverlässiger als der Busverkehr und bietet gerade auch den Menschen, um die sich derzeit vorrangig Frauen kümmern, verbesserte Selbstständigkeit: wenn also das Kind und seine Oma selbstständig mobil sein können, so verringert sich die Sorgelast.
Wichtig dafür ist inklusiver Verkehr.

Inklusiver Verkehr ist stets auch fehlerfreundlicher Verkehr und wichtig für Menschen, die nicht, noch nicht oder nicht mehr schnell laufen können oder nicht gut sehen oder hören. Eine Straßenbahn ist in vielerlei Hinsicht fehlerfreundlich: durch ihre enge Taktung ist es nicht so schlimm, wenn man sie verpasst, und anhand der eindeutigen Strecke mit ihren
Schienen ist auch für Kinder gut erkennbar, wo sie herkommt und wo sie hinfährt. Sie bewegt sich ruhiger als ein Bus und bremst sanfter. Der tiefe Einstieg ist für Rollatoren, Kinderwagen, Fahrräder oder auch Fahrradanhänger einfach und mit 70 Sitz- und 140 Stehplätzen bietet sie reichlich Raum. Die StUB ist inklusiv auch für das vom Regen überraschte Kind mit seinem Fahrrad oder Tretroller auf dem Heimweg von der Schule, die Rollstuhlfahrerin mit Hund oder die Rentnerin mit Einkaufstrolley.

Frauen verdienen leider noch immer deutlich weniger als Männer. Durch den schlechteren Zugang zu Geld und damit auch Zeit sind sie stärker auf günstigen und schnellen ÖPNV angewiesen. SPD-Projekte wie ÖPNV-Vergünstigungen für Inhaberinnen des ErlangenPass unterstützen hier bereits heute.

Nicht zuletzt haben Frauen eine andere Körpererfahrung als Männer, gerade in öffentlichen Verkehrsmitteln. Die Nutzung des ÖPNV ist für Mädchen und Frauen jeden Alters oftmals mit Angst vor Übergriffen verbunden. Dies zeigt u.a. der für 2022 durchgeführte Bericht “Sicherheit und Kriminalität in Deutschland”. Da das Busnetz an die StUB angepasst wird
(mit den Bussen als eng getaktete “Zubringer”), kann die StUB Umsteige- und Wartezeiten verkürzen. Die neuen Haltepunkte für Bus und Straßenbahn werden nach neuesten Standards gut einsehbar und hell ausgestattet. Man kann sich im ÖPNV also sicher fühlen.

Wir laden alle Menschen herzlich ein, sich anhand der (unparteiischen) Folien des Zweckverbands ein Bild zu machen. Gerne können selbige auch Folien genutzt werden, um in größerer Runde über das Projekt zu informieren und diskutieren.