Die Stadt-Umland-Bahn (StUB) ist ein modernes Stadtbahnsystem, das Erlangen mit Nürnberg und Herzogenaurach verbindet. In Erlangen werden die großen Wohngebiete im Stadtwesten, der Südcampus der Universität und der künftige Siemens-Campus attraktiv und schnell an die Innenstadt angebunden.
Warum muss Erlangen überhaupt etwas tun in Sachen Verkehr?
Test Erlangen hat rund 110.000 Einwohner und etwa ebenso viele Arbeitsplätze. Dies ist ein sehr ungewöhnliches Verhältnis und führt dazu, dass das Verkehrsaufkommen in der Stadt etwa dem Verkehrsaufkomen einer Stadt mit 150.000 oder 200.000 Einwohnern entspricht. Das merken wir alle, jeden Tag, weil wir im Stau stehen, weil wir genervt sind vom Lärm und Dreck, oder weil wir einfach nur sehr lange brauchen, um von Zuhause zur Arbeit, zum Einkaufen oder zu Freunden zu kommen. Besonders viele Pendler fahren täglich zwichen Erlangen und Nürnberg bzw. Erlangen und Herzogenaurach, also genau dort, wo die Straßenbahn entlang führen soll. Innerhalb Erlangens verbindet die Straßenbahn wichtige Arbeitsplätze (Uni-Südgelände, Siemens-Campus, Siemens Mitte/künftig: Philosophische Fakultät, Innenstadt) mit der Innenstadt und mit wichtigen, auch in Zukunft weiter wachsenden Wohngebieten (insbesondere Alterlangen, Büchenbach). Es wird Zeit, dass wir in Erlangen unser Verkehrsproblem angehen!
Wem nutzt die Straßenbahn?
Direkt hilft die Straßenbahn entlang der Trasse den Menschen in Tennenlohe und im Süden, in Röthelheim und Rathenau, und im Westen in Alterlangen und Büchenbach, und damit insgesamt mindestens einem Drittel der Erlanger Bevölkerung.
Aber auch alle anderen in Erlangen profitieren: Denn mit der Stadt-Umland-Bahn wird das Busnetz weiter optimiert und wichtige Infrastruktur geschaffen. Über die Kosbacher Brücke, die für die Stadt-Umland-Bahn gebaut wird, gelangen die Busse aus Alterlangen, Büchenbach, Frauenaurach, Dechsendorf, Kosbach, Steudach, Häusling, Hüttendorf, Kriegenbrunn und Neuses schneller in die Innenstadt als jetzt. Und auch die Busse aus dem westlichen Umland (u.a. Höchstadt, Adelsdorf, Hemhofen, Röttenbach, Weisendorf) nutzen die Kosbacher Brücke und sind so schneller.
„StUB“ und schnellere Busse machen es für Pendler attraktiver, nicht mehr mit dem Auto nach Erlangen zu kommen. Damit werden unsere Straßen entlastet, es gibt weniger Stau, Verkehrslärm und Parkdruck. Davon profitieren auch alle, die an den Straßen wohnen und alle, die in Erlangen nicht mit den „Öffentlichen“ fahren können und auf das Auto angewiesen sind: Denn sie stehen dann weniger im Stau.
Neben diesen direkten Wirkungen gibt es auch noch indirekte: Mit der „StUB“ wächst der Großraum stärker zusammen. Dies macht es für die Erlanger Unternehmen und die Universität leichter, hochqualifizierte Arbeitskräfte nach Erlangen zu holen, die häufig nicht nur einen attraktiven Arbeitgeber suchen, sondern auch einen attraktiven Wohnort, wo sie sich schnell und ohne Auto bewegen können. Die „StUB“ gemeinsam mit einem optimierten Busnetz steht dafür.
Und ein attraktiverer Wirtschaftsstandort Erlangen bedeutet: Sicherere Arbeitsplätze auch für die Erlangerinnen und Erlanger. Und gleichzeitig: Mehr und verlässlichere Steuereinnahmen für die Stadt, mit denen sie dann wichtige Aufgaben wie z.B. Stadtteilzentren, Schulsanierungen, und Straßen- und Brückensanierungen, aber auch Kultur-, Freizeit, Bildungs- und Sozialangebote bezahlen kann.
Wie fährt die Bahn durch Erlangen?
Die „StUB“ wird Richtung Süden bis Nürnberg-Am Wegfeld gebaut. Fahren wird sie bis Nürnberg-Gibitzenhof, weil die „StUB“ als Nürnberger Straßenbahn (Linie 4) weitergeführt wird. Am Friedrich-Ebert-Platz (U3) und am Plärrer (U1, U2, U3) kann direkt in die Nürnberger U-Bahn umgestiegen werden. Am Wegfeld besteht eine Umsteigemöglichkeit zum Nürnberger Flughafen.
In Erlangen erreicht die „StUB“ zunächst Tennenlohe und dann entlang der B4 das Südgelände der Universität (über die Haltestelle Erlangen-Süd in Höhe Preußensteg) sowie den künftigen „Siemens-Campus“ an der Hammerbacherstraße. Dann wird sie voraussichtlich entlang der Nürnberger Straße zu Rathaus, Arcaden und Hauptbahnhof (Westseite auf dem Großparkplatz) geführt. Nach der Talquerung auf der „Wöhrmühlbrücke“ (die auch Busse und Radfahrer nutzen können) fährt die „StUB“ entlang des Adenauerrings weiter durch Alterlangen und Büchenbach, kreuzt bei Häusling die A3 und führt dann über die „Herzobase“ an Adidas und Puma vorbei bis ins Zentrum von Herzogenaurach und zu Schäffler.
Was kostet die „StUB“?
Die Planung der „StUB“ wird ca. 39 Millionen Euro kosten. Der Bau wird (Preisstand 2015) mit 258 Mio. Euro veranschlagt. Dabei sind die größeren Ingenieurbauwerke wie die Unterquerung der Bahn beim Güterhallentunnel und die Überquerung der A3 bereits gründlicher untersucht als in dieser Planungsphase vorgeschrieben, die Kosten wurden dabei bestätigt.
Die Baukosten sind förderfähig nach dem „Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz“ (GVFG). Der Freistaat hat bereits zugesagt, die gesamte Trasse mit 30 Prozent zu fördern; der Bund fördert eigenständige Gleiskörper (d.h. nicht in der Straße) mit zusätzlichen 60 Prozent. Über eine Förderung der „StUB“ auf der Straße wird derzeit im Bund verhandelt. Zwischen den Städten gibt es die klare Vereinbarung, nur dann mit dem Bau zu beginnen, wenn der Bund zugesagt hat, die komplette Trasse mit 60 Prozent zu fördern. Ansonsten wäre ein erneuter Stadtratsentscheid (und, wenn die Bürgerinnen und Bürger dies beantragen, auch ein erneuter Bürgerentscheid) notwendig.
Abzüglich Förderung entfällt auf die Stadt Erlangen ein Anteil für Planung und Bau von ca. 67 Millionen Euro. Dieser muss über die Planungs- und Bauzeit von ca. 10 Jahren aufgebracht werden, also etwa 6,7 Millionen Euro jährlich. Dies gibt der Erlanger Haushalt her.
Im Betrieb fallen Kosten von ca. 4 Millionen Euro/Jahr an. Auch das kann die Stadt Erlangen finanzieren.
Was passiert mit den Bussen?
Die Erlanger Busse bleiben auch mit der „StUB“ erhalten. Diese bietet aber Möglichkeiten, das Busnetz weiter zu optimieren, z.B. durch die Nutzung der Wöhrmühltrasse.
Lohnt sich die „StUB“?
Wir sind überzeugt: Die „StUB“ lohnt sich! Denn den Investition- und Betriebskosten stehen erhebliche Vorteile gegenüber: Der Nahverkehr in Erlangen wird leistungsfähiger, es gibt weniger Stau, weil mehr mit dem Nahverkehr fahren. Gerade für Bruck und Anger bedeutet die „StUB“ eine erhebliche Entlastung beim Verkehr auf den vielen Wegen, auf denen sonst viel mehr Autofahrer zum Siemens-Campus kommen würden.
Erlangen als Wirtschaftsstandort wird langfristig gesichert. Das sichert auch die Arbeitsplätze der Menschen in Bruck und im Anger. Gleichzeitig heißt es für die Stadt höhere Steuereinnahmen, mit der dann wichtige Aufgaben wie Schulsanierungen, Entwicklung von Freizeit- und Spielflächen, Stadtteilzentren etc. finanziert werden können.
Ja beim Entscheid am 9. Juni, ja zu zukunftsorientierter Verkehrspolitik!
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