Für die Bewerbung um Bundesmittel sind auch Landesgelder notwendig, fordern SPD, Grüne und Freie Wähler
Die Oppositionsfraktionen im Landtag, SPD, Freie Wähler und Bündnis 90/Die Grünen, fordern in einem gemeinsamen Antrag die Staatsregierung auf, die Bewerbung der Universität Erlangen-Nürnberg um eine Bundesförderung als Zentrum für Islamstudien stärker mit landeseigenen Mitteln zu unterstützen. „Es ist Augenwischerei, wenn sich Innenminister Herrmann jetzt bei Bundesbildungsministerin Schavan für die Erlanger Universität stark macht, die Staatsregierung aber nicht bereit ist, den Ausbau der Forschungseinrichtung selbst besser zu fördern“, sagte die hochschulpolitische Sprecherin der Grünen Ulrike Gote.
Die drei Oppositionsfraktionen sehen in der mangelnden Unterstützung des Freistaats einen wichtigen Grund dafür, dass die Universität Erlangen-Nürnberg in der ersten Bewerbungsrunde trotz ihres wissenschaftlichen Renommees keinen Zuschlag erhalten hat. „Die Siegeruniversitäten Osnabrück und Münster sowie Tübingen haben von Seiten der Landesregierungen Niedersachsen und Baden-Württemberg ungleich größere Finanzzusagen erhalten“, rechnet die hochschulpolitische Sprecherin der SPD, Isabell Zacharias, vor. So habe die Stuttgarter Landesregierung der Universität Tübingen rund 1,3 Millionen Euro für die Einrichtung von sechs neuen Professuren zugesagt, drei davon würden direkt aus dem Landeshaushalt finanziert.
„Wir fordern deshalb die Staatsregierung auf, die Bewerbungschancen für Erlangen in der nächsten Runde zu stärken und in Absprache mit der Universität drei zusätzliche Professuren im Bereich der Islamstudien einzurichten“, sagte der hochschulpolitische Sprecher der Freien Wähler, Prof. Dr. Michael Piazolo.