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„So gelingt die Energiewende“

P1050201Erneut über 100 Besucherinnen und Besucher kamen zum vierten Teil der Veranstaltungsreihe „JA. Erlangen gemeinsam gestalten“, zu der SPD-Oberbürgermeisterkandidat Dr. Florian Janik einlädt. Im Mittelpunkt stand dabei diesmal die Energiewende. Der Vorstandsvorsitzende der Erlanger Stadtwerke, Wolfgang Geus, leitete die Diskussion mit einem Impulsvortrag ein, anschließend diskutierten neben Dr. Florian Janik und Wolfang Geus noch Philipp Dees, Landtagskandidat und wissenschaftlicher Mitarbeiter an der FAU, Jürgen Pillip, Obermeister der Innung Sanitär- und Heizungstechnik und Peter Weierich, Vorstand der Bürgergenossenschaft EnergieWende Erlangen und Erlangen-Höchstadt.

Wolfgang Geus stellte in seinem Vortrag die Herausforderungen durch die Energiewende dar. So müsse die schwankende Stromproduktion aus erneuerbaren Energiequellen und die ebenfalls schwankende Nachfrage ausgeglichen werden. Dafür seien in großem Umfang Speichertechnologien erforderlich. Nach Ansicht von Geus bietet hier die sogenannte „Power-to-gas“-Technologie, bei der aus überschüssigem Strom Methangas gewonnen und über das Gasnetz transportiert wird, das bei weitem höchste Potential. Auch könne damit der Ausbau von Stromleitungen zwischen Nord- und Süddeutschland erheblich reduziert werden, weil das bestehende Gasnetz zum Transport genutzt werden könne.

Philipp Dees stellte  in der anschließenden Diskussion heraus, dass für das Gelingen der Energiewende mehr Steuerung durch die Politik notwendig sei. So müsse es der Stadt ermöglicht werden, die Stadtwerke bei der Finanzierung der notwendigen Investitionen zu unterstützen. Auch müssten unter anderem durch eine Wiederbelebung des CO2-Emissionshandels sichergestellt werden, dass bei den anstehenden Neuinvestitionen in Kraftwerke Gaskraftwerke entstünden, die für die Herausforderungen der Energiewende gerüstet sein.

Jürgen Pillip wies auf einen weiteren wichtigen Aspekt der Energiewende hin, die Steigerung der Energieeffizienz. Hier könne durch moderne technische Lösungen erheblich Energie eingespart werden. Peter Weierich betonte die Rolle der Genossenschaften bei der Energiewende. Durch sie würden die Bürgerinnen und Bürger einbezogen, womit vorhandene Widerstände überwunden und zusätzliche Finanzmittel erschlossen werden könnten. Auch würden die Energiegenossenschaften neben den Stadtwerken einen wichtigen Beitrag leisten, um die Energieerzeugung künftig dezentral zu gewährleisten und damit die Vormachtstellung großer Konzerne auf dem Energiemarkt zu durchbrechen.

Dr. Florian Janik betonte in seinem Schlusswort nach einer angeregten Diskussion auch mit dem Publikum seine Entschlossenheit, die Energiewende für Erlangen zu gestalten. Die Stadt darf ihre Stadtwerke mit dieser Herkulesaufgabe nicht allein lassen. Wichtige Aufgabenfelder der Stadt sind die Unterstützung bei energetischer Sanierung im Gebäudebestand, Vermittlung und Unterstützung beim Ausbau der Nahwärme durch Block-Heizkraftwerke sowie die Beratung der Bürgerinnen und Bürger. Er werde sich als Oberbürgermeister nachdrücklich für die notwendigen Maßnahmen auf Landes- und Bundesebene einsetzen und die Möglichkeiten, die die Stadt bei der Umsetzung haben, vollständig nutzen.