Renate Schmidt, Bundesministerin a.D. und MdB wurde am 26.11. im Alten Rathaus in München mit dem Waldemar-von-Knoeringen-Preis ausgezeichnet. Die Georg-von-Vollmar-Akademie verleiht diesen Preis alle 2 Jahre für Leistungen, die „der Tradition der Arbeiterbewegung und den Zielen des demokratischen Sozialismus“ entsprechen. Als Familienministerin hat sie Zeichen gesetzt. Dazu Gesine Schwan, die Laudatorin: „Selbst die hartgesottensten Manager haben inzwischen begriffen, dass es einen Zusammenhang zwischen Familienpolitik und wirtschaftlicher Leistungsfähigkeit gibt.“ Renate Schmidt hat sich in ihrer viel beachteten Rede gar nicht so sehr zu ihrem eigentlichen Thema Familienpolitik geäußert, das hatte sie der Laudatorin überlassen, sondern Grundpositionen der SPD abgesteckt und Visionen entwickelt:
„Politik hat dafür zu sorgen, dass Hoffnung wieder entsteht und das Quäntchen Sicherheit für alle, aus dem Freiheit überhaupt erst erwachsen kann. …Ohne Freiheit und die Sicherheit, auf der sie gründet, hat Demokratie keine realistische Zukunftschance. …Es darf gerade uns Sozialdemokraten und Sozialdemokratinnen nicht ruhen lassen, wenn die Einkommensschere weiter aufgeht und die Ungleichheit der Vermögensverteilung wächst. Von unserem Ziel eines guten auskömmlichen Lebens für alle dürfen wir uns nie verabschieden. Es scheint manchen ferner denn je zu sein. Um dieses Ziel zu erreichen, bedarf es mehr als einer vordergründigen Verteilungsgerechtigkeit.“