Die Jusos Mittelfranken und die Juso-Hochschulgruppe Erlangen-Nürnberg begrüßen und unterstützen die Initiative des „Aktionbündnisses Semesterticket“. Insbesondere die Wohnraumsituation in dem auf mehrere Städte aufgeteilten Hochschuldstandort erfordert endlich ein erschwingliches Mobilitätskonzept für die Student_Innen. „Bezahlbare und zentrale Wohnungen sind in Erlangen-Nürnberg absolute Mangelware“, stellt der stellvertretende Juso-Bezirksvorsitzende Friedrich Mirle fest. „Mehr als die Hälfte aller Studierenden sind deshalb gezwungen auf die umliegenden Orte auszuweichen. Die derzeitige Lösung mit der Semesterwertmarke ist bei dieser Wohnungsknappheit schlicht untragbar. So finden sich insbesondere Student_Innen mit geringeren finanziellen Mitteln in einer schwierigen Lage wieder, denn ein Ausweichen auf das Umland bringt wegen der hohen Pendelkosten oft keinerlei finanzielle Entlastung mit sich.“
Unter den Gesichtspunkten eines wachsenden Hochschulstandortes und einer sich zunehmend zersplitternden Universität ist die Einführung eines Semestertickets zudem längst überfällig. Das Semesterticket bietet eine Möglichkeit, die Lage des Wohnungsmarktes am Hochschulstandort mittelfristig etwas zu entspannen. Auch sind durch den Umstieg vom PKW auf den ÖPNV positive Verkehrs- und Umwelteffekte zu erwarten. Womöglich kann die Einführung eines Semestertickets langfristig sogar einem allgemeinen Bürgerticket, wie von vielen deutschen Großstädten bereits angedacht, den Weg ebnen.
„Aber auch für die einzelnen Student_Innen ergeben sich reale Vorteile“, ergänzt Maximlian Ott, Vorsitzender der Juso Hochschulgruppe Erlangen-Nürnberg: „Der von seinen Gegner_Innen zu Unrecht als „Partyticket“ verschrieene Sockelbeitrag ermöglicht allen Studierenden mehr soziale und kulturelle Teilhabe in der gesamten Metropolregion zu einem verhältnismäßig geringen Preis. Der Sockelbetrag stellt somit einen wichtigen Beitrag zu sozialverträglicher Mobilität dar“. Wir bedauern, dass die gegenwärtigen rechtlichen Rahmenbedingungen, die Verteilung der Universität auf mehrere Städte sowie die schwierige finanzielle Lage des VGN kein günstigeres Angebot ermöglichen, jedoch stellt der durch das studentische Aktionsbündnis verhandelte Vorschlag für die sehr überwiegende Mehrheit der Student_Innen einen realen Mehrwert dar. „Das Angebot steht. Jetzt sind die Studierenden selbst gefragt im Januar über die Einführung des Tickets abzustimmen.“, so Romana Gassner, Mitglied der Hochschulgruppe: „Die Chancen auf ein echtes Semesterticket waren noch nie so gut wie heute. Es wäre ein wesentlicher Schritt zu einem gerechteren Tarifsystem im VGN.“
Wir rufen deshalb alle Student_Innen dazu auf, im Januar für die Einführung eines solidarischen Semestertickets zu stimmen!