Corona-bedingt auf der Tribüne hat die Erlanger SPD eine neue Führung gewählt: Sandra Radue und Munib Agha führen die Partei künftig als Doppelspitze.
Die Mitgliederversammlung hatte zuvor eine entsprechende Satzungsänderung beschlossen. Die 49-jährige Lehrerin wurde ohne Gegenkandidatin mit 93 Prozent der Stimmen gewählt, Munib Agha, 32-jähriger Mathematiker, setzte sich mit 53 Prozent gegen Volker Lang durch, der später zum Referenten für Arbeitnehmerfragen im Kreisvorstand gewählt wurde.
Radue und Agha treten die Nachfolge von Dieter Rosner an, der nach zwölf Jahren im Amt nicht wieder kandidiert hatte. „Dieter Rosner hat in seiner Amtszeit die Erlanger SPD zusammengeführt und war gleichzeitig Motor für viele inhaltliche Debatten“, würdigte Oberbürgermeister Florian Janik den scheidenden Parteivorsitzenden: „Damit ist er auch zum Architekten der Wahlerfolge 2014 und 2020 geworden. Denn er hat unsere Kampagnen wesentlich konzipiert und die Teams hinter den Wahlkämpfen mit viel Einsatz geführt.“
Die beiden neuen Vorsitzenden wollen diese Arbeit von Dieter Rosner fortführen, aber auch neue Akzente setzen.
„Die SPD war und ist eine Partei lebendiger Debatten. Diese Diskussionskultur müssen wir auch nach außen tragen. Wir müssen noch intensiver mit den Menschen in den Dialog treten, um sie für unsere Politik der sozialen Gerechtigkeit zu begeistern“, führte Sandra Radue in ihrer Bewerbungsrede aus. Aber auch eine enge Zusammenarbeit zwischen Oberbürgermeister, Fraktion und Partei seien Garant für die Glaubwürdigkeit der SPD. „Hier setzen wir seit 2014 konsequent um, was wir den Menschen im Wahlkampf versprochen haben,“ betonte die Stadträtin weiterhin.
Munib Agha ergänzte politische Schwerpunkte: „Wir müssen den Klimawandel soweit es geht aufhalten. Das geht nur gemeinsam – für alle tragbar und sozial abgefedert. Auf kommunaler Ebene zeigen wir bereits in vielen Bereichen wie das geht, wie zum Beispiel mit dem ErlangenPass. Für uns Sozialdemokrat*innen sind Ökologie und Ökonomie kein Widerspruch. Denn wir erkennen die sozialökologische Transformation als Chance, um gut bezahlte, nachhaltige Arbeitsplätze zu schaffen.“ Die engere Parteiführung komplettieren Lisa Kaufmann und Philipp Dees, die mit 88 bzw. 95 Prozent zu stellvertretenden Vorsitzenden gewählt wurden. Weitere Vorstandsmitglieder sind Günter Laurer (Finanzen), Eda Şimşek (Presse), Katrin Hurle (Schriftführung), Katharina Ullmann (Monatsspiegel), Mark Schuster (Organisation), Volker Lang (Arbeitnehmer), Felix Klingert (Schulung), Helmut Aichele (Frieden) und Damjana Kapetanovic (Migration). Außerdem gehören dem Vorstand die Vertreter*innen der Distrikte und Arbeitsgemeinschaften an.