Die Juso-Hochschulgruppe Erlangen-Nürnberg unterstützt die Demonstrationen und Hochschul-Besetzungen zum bundesweiten Bildungsstreik 2009. Die Entwicklungen des heutigen Tages waren längst überfällig und absehbar. Ein stetig sinkendes Bildungsniveau bei gleichzeitig steigenden Bildungshürden müssen zwangsläufig zu Protesten führen.
„Die Studierenden müssen spätestens seit der Einführung der Bachelor-Master-Studiengänge mit teilweise katastrophalen Studienbedingungen zurecht kommen. Diplom-Stoff in Bachelor-Zeit, starre Stundenpläne, Studiengebühren, überfüllte Hörsäle, aussiebende Studienfristen und ausgrenzende NC Zulassungsverfahren sind Beispiele für das marode Hochschulsystem in Bayern, aber mit Blick in andere Unistädte auch für die ganze Republik!“ erklärt Dominique Nou, Vorsitzender der Hochschulgruppe. „Wir fordern die Studierenden in den Hörsälen auf durchzuhalten und diejenigen außerhalb der besetzten Hörsäle, sich solidarisch ihren KommilitonInnen anzuschließen! Nur durch einen solidarischen, gemeinsamen und konstanten Protest, können die Interessen der Studierenden mit genug Nachdruck durchgesetzt werden.“
„Es muss Schluss sein mit leeren Worten. Die Kanzlerin ruft die Bildungsrepublik aus, wir, die Studierenden, werden sie jetzt verwirklichen! Die bayerische Staatsregierung spricht vom Besten Bildungssystem in Deutschland, wir werden es zum Gerechtesten und damit zum wirklich „Besten“ machen! Heute und in den nächsten Tagen wird sich zeigen, ob es die Verantwortlichen in München und Berlin ernst meinen. Der erste Schritt wäre die Wiedereinführung der verfassten Studierendenschaft, welche unter der CSU in Bayern abgeschafft wurde! Nur sie ermöglicht eine eigenständige Verwaltung der Studierenden und eine demokratische Hochschule“ fordert Nou.
Die Juso Hochschulgruppe war die erste Hochschulgruppe die sich heute solidarisch hinter die Besetzung des Audimax in Erlangen gestellt hat. Wir fordern Konvent und Sprecherrat dazu auf gleichzuziehen! Eine Nichtbeteiligung entspräche nicht ihrem Mandat.
Darüber hinaus, fordern wir die Hochschulleitung auf mit den Studierenden in Kontakt zu treten, ihre Anliegen ernst zu nehmen und sich auf allen Ebenen für ihre Interessen einzusetzen. Die VertreterInnen der Bundes- und Landesregierung fordern wir auf die notwendigen Reformen des Bildungssystems endlich anzupacken und die Studierenden dabei intensiv mit einzubeziehen.
Wir bitten die Bevölkerung, den Handel und alle BürgerInnen, die sich solidarisch an die Seite der Studierenden stellen wollen, die Proteste zu unterstützen. Die BesetzerInnen sind auf Hilfe von außen (Essen, Getränke, Material zum Arbeiten, Putzzeug, etc.) angewiesen und dafür sehr dankbar!