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Hochschulstandort Erlangen-Nürnberg in Gefahr – Nötige Investitionen fehlen im bayerischen Haushalt

Entsetzt zeigen sich Erlangens Oberbürgermeister Dr. Florian Janik und der für die Universität zuständige stellvertretende SPD-Stadtratsfraktionsvorsitzende Dr. Philipp Dees darüber, dass der Haushalt des Freistaats Bayern für 2019/20 keinerlei Mittel für die Weiterentwicklung des Hochschulstandorts Erlangen-Nürnberg enthält: Für die Friedrich-Alexander-Universität sind weder Mittel für die „Wissenschaftsachse“ in der Erlanger Innenstadt mit dem Umbau des „Himbeerpalasts“ für die Philosophische Fakultät, dem Neubau eines Hörsaalzentrums an der Henkestraße/Langemarckplatz und der Generalsanierung von Schloss und Kollegienhaus vorgesehen, noch wurden Gelder für zahlreiche Erweiterungen und Sanierungen auf dem Südgelände, die Erweiterung der Technischen Fakultät auf den Siemens-Campus oder den Neubau für die Erziehungswissenschaften in Nürnberg bereitgestellt.

„Für die FAU könnte diese Haushaltspolitik dramatische Folgen haben“, befürchtet Florian Janik: „Für zahlreiche Gebäude der FAU sind die Betriebsgenehmigungen wegen des Sanierungsstaus befristet. Wird nicht saniert oder neu gebaut, drohen in einigen Jahren Gebäudesperrungen und dadurch massive Einschränkungen des Lehr- und Forschungsbetriebs. Nach meinen Informationen aus der FAU erwägt diese daher bereits, kurzfristig zahlreiche Studiengänge, beispielsweise die Chemie, einzustellen, weil sie die Studierbarkeit nicht mehr gewährleisten kann. Das Bestehende wird kaputt gespart und das Neue kommt nicht: Das wäre dramatisch für den Wissenschaftsstandort Erlangen-Nürnberg!“

Und Philipp Dees ergänzt: „Die Entwicklung der FAU ist ein zentraler Baustein für die Entwicklung unserer Stadt. Erlangen wird geprägt von den Studierenden, und mit ihrer Forschungstätigkeit und der Ausbildung von Fachkräften ist die FAU Katalysator für Entstehung innovativer Unternehmen, die unsere wirtschaftliche Zukunft sichern. Dafür sind die Wissenschaftsachse und Sanierung und Erweiterung des Südgeländes zwingend notwendig.“

Massive Kritik üben Janik und Dees daher an Staatsregierung und Mehrheit im bayerischen Landtag: „CSU und Freie Wähler fallen mit dieser Haushaltspolitik dem Wissenschaftsstandort Erlangen/Nürnberg in den Rücken und gefährden die Zukunft unserer Region! Gerade der Ministerpräsident persönlich hat im Wahlkampf letztes Jahr den massiven Ausbau des Hochschulstandorts zugesagt. Wir erwarten jetzt, dass er für seine Heimat Taten folgen lässt!“

Janik und Dees haben klare Erwartungen an Staatsregierung und Landtag: „Für Ausbau und Sanierung an der FAU muss kurzfristig ein Finanzierungskonzept vorgelegt werden. Dieses muss dann durch einen Nachtragshaushalt schon für 2019/20 mit Haushaltsmitteln unterlegt werden. Wir brauchen die Investitionsoffensive für den Standort Erlangen/Nürnberg!“

Mit der Erlangen-Höchstädter SPD-Abgeordneten Alexandra Hiersemann befinden sich Janik und Dees bereits im Kontakt, diese will in Kürze im Landtag aktiv werden. Auch mit den Abgeordneten der anderen Parteien und der Staatsregierung wollen beide kurzfristig das Gespräch suchen: „Die Entwicklung des Hochschulstandorts Erlangen/Nürnberg ist eine zentrale Zukunftsherausforderung für unsere Region. Da erwarten wir, dass alle an einem Strang ziehen“, so Janik abschließend.