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Grußbotschaft von Florian Janik zum Weihnachtsfest 2013 und zum Jahreswechsel 2013/2014

Porträt von Florian JanikLiebe Erlangerinnen und Erlanger,

die bevorstehenden Feiertage und der Jahreswechsel rücken noch einmal wichtige Themen ins Blickfeld, die die Menschen im vergangenen Jahr in Erlangen bewegten. Lassen Sie mich davon zwei Bereiche heraus greifen.

2013 wurde oft von der Willkommenskultur in unserer Stadt gesprochen und von den Flüchtlinge, die wir hier aufnehmen und vor allem darüber, wo wir sie aufnehmen. Die Parallelen zur Weihnachtsgeschichte sind unverkennbar: Maria und Josef waren zwar nicht direkt auf der Flucht, sie mussten zur Volkszählung nach Bethlehem. Sie waren in der Fremde, weit weg von zu Hause, suchten Schutz und Unterkunft. Schutz und Unterkunft suchen auch die Menschen, die aus den Krisengebieten dieser Welt heute zu uns kommen. Es wird auch im kommenden Jahr unsere Aufgabe bleiben, sie mit offenen Armen zu begrüßen und alles uns Mögliche zu tun, sie hier aufzunehmen. Gleichzeitig müssen wir den ewig Gestrigen die Stirn bieten, die – egal, ob mit rassistischen Schmierereien oder mit widerlichen Flugblättern – versuchen, aus der humanitären Verpflichtung den Flüchtlingen gegenüber für ihre menschenverachtenden Ideologien Kapital zu schlagen. Wenn unsere Stadt ihr Motto „Offen aus Tradition“ zu Recht tragen will, dann muss die Erlanger Stadtgesellschaft geschlossen und überzeugend diese Aufgaben meistern.

Ein zweites wichtiges Thema wurde zum Jahresschluss auf die kommunale Agenda gesetzt und wird uns – weit über die Kommunalpolitik hinaus – 2014 begleiten: der Siemens Campus.

Das Vorhaben der Firma Siemens, auf dem Gelände des heutigen Forschungszentrums im Süden einen neuen Stadtteil zu entwickeln, der Wohnen, Arbeiten und Freizeit für mehrere tausend Beschäftigte miteinander verbindet, ist eine große Chance für unsere Stadt. Die Entscheidung ist nicht nur ein klares Bekenntnis von Siemens zum Standort, sondern sie bietet auch vielfältige Entwicklungsmöglichkeiten für Erlangen.

Die Umsetzung der Siemens-Pläne im Stadtsüden ist eng mit stadtplanerischen, verkehrspolitischen (vor allem Realisierung der Stadt-Umland-Bahn) und wohnungspolitischen Maßnahmen im gesamten Stadtgebiet verbunden. Es kommt zu Veränderungen an den Standorten der Universität (z.B. im Zollhausviertel) und in der gesamten Innenstadt. Institute werden aus Bereichen abwandern, die zur Zeit auf die Hochschuleinrichtungen und die Bedürfnisse der Menschen ausgerichtet sind, die dort arbeiten, wohnen und studieren.

Gleichzeitig werden etwa im Bereich der südlichen Innenstadt die Kaufkraftströme der Siemens-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wegfallen.

Dies alles erfordert kompetente, vorausschauende Planung und Entwicklung, bei denen frühzeitig die Bevölkerung mit ihren Ideen, Vorstellungen und Wünschen einzubeziehen ist. Es stimmt: Erlangen wird zum Teil umgebaut werden. Aber dieser Umbau muss transparent und im verbindlichen Dialog mit den Betroffenen erfolgen. Dabei müssen wir auch verantwortungsvoll mit den städtischen Finanzen umgehen, die eine klare Prioritätensetzung verlangen. Ich plädiere deshalb für eine frühzeitige und breite Bürgerbeteiligung, um gemeinsam diese Chance zu nützen und die entsprechenden Aufgaben zu meistern.

Sehr geehrter Erlangerinnen und Erlanger, während der bevorstehenden Feiertage haben aber wir alle jetzt zunächst die Gelegenheit, zur Ruhe zu kommen und gemeinsam mit der Familie und Freunden zu feiern. In unserer hektischen Zeit ist das ein besonderes Geschenk.

Weihnachten ist das Fest der Liebe und das Fest des Friedens. Es ruft uns ins Gedächtnis, dass jede und jeder von uns in seinem Leben, in der Familie, im Freundeskreis, am Arbeitsplatz, in der Nachbarschaft für diese Botschaft etwas tun kann. Friede und gesellschaftlicher Zusammenhalt kommen nicht von allein, sondern können nur miteinander geschaffen werden. Das gilt überall auf dieser Welt, das gilt auch in unserer Heimatstadt Erlangen. Ich freue mich darauf, mit Ihnen gemeinsam den Herausforderungen, die vor uns liegen, im Geiste dieser Weihnachtsbotschaft zu begegnen.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen, Ihren Familie und Freunden ein frohes, friedvolles Weihnachtsfest und ein Jahr 2014, in dem Ihre Wünsche in Erfüllung gehen.

Falls Sie Lust und Interesse haben, mich zum Start ins neue Jahr 2014 bei einem Neujahrsspaziergang zum Thema „Medizinstadt Erlangen“ zu begleiten, lade ich Sie herzlich ein. Wir treffen uns am 1. Januar 2014, 14.30 Uhr vor der Herz-Jesu-Kirche (Kath. Kirchenplatz).