„Schade dass Sie nur zwei Stunden Zeit haben – ich könnte Ihnen einen ganzen Tag davon erzählen, was wir hier alles leisten,“ so lautete sinngemäß die Aussage bei allen drei Stationen der „Blaulichttour“, die Dr. Florian Janik und die Erlanger SPD am Wochenende unternahmen. Knapp sieben Stunden nahmen sich die Sozialdemokraten und interessierte Bürgerinnen und Bürger Zeit, um hinter die Kulissen von Polizei, Rotem Kreuz und der Feuerwehr zu blicken. Neben den Nachwuchsproblemen, die alle drei Dienste umtreiben, war vor allem die neue integrierte Leitstelle ein Thema: Persönliche Ortskenntnis könne durch Navigationssysteme nicht ausgeglichen werden konstatiert das BRK. Und die Feuerwehr verliert 30 – 60 Sekunden: Laut Feuerwehrchef Friedhelm Wiesinger konnten die Einsatzkräfte bisher schon alarmiert werden, bevor die Meldung vollständig erfasst worden war. Bei vielen technischen Hilfeleistungen sei das zwar nicht kritisch, aber bei Bränden komme es auf jede Sekunde an die man früher am Einsatzort sein könne.
200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind in der Polizeiinspektion Erlangen tätig, die Hälfte davon im Streifendienst, berichtete der Leitende Polizeidirektor Adolf Blöchl. Jene leisten ihren Dienst in vier Schichten, so dass es schnell zu Engpässen kommen könne, wenn viele Einsätze parallel stattfänden. Das begrenze auch die Möglichkeit mehr Fußstreifen einzusetzen, wie sie sich die Bevölkerung wünsche. Insgesamt sei Erlangen vergleichsweise sicher – allerdings sei die Anzahl von Fahrraddiebstählen mit 800 gemeldeten Delikten sehr hoch. „Wir sind eine Bürgerpolizei – wir sind für die Bürger da,“ fasst der Polizeichef seine Maxime zusammen.
Stolz präsentierten BRK-Kreisgeschäftsführerin Beate Ulonka und Kollegen die größte Rettungswache Bayerns und die vielfältigen Tätigkeitsfelder. Neben dem Rettungsdienst mit insgesamt 50.000 Einsätzen im Jahr sind das u.a. der Sanitätsdienst für Katastrophenfälle und die sozialen Dienste. Insgesamt sind 30 Prozent der Dienste ehrenamtlich besetzt, also deutlich mehr als im bayerischen Schnitt (20 Prozent). Besonders wichtig ist das beim Erlanger Großereignis: Allein 20 – 30 Freiwillige sind auf der Bergkirchweih ständig im Einsatz.