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Die Marke Stadt: Das kann Stadtmarketing

Podium der Veranstaltung Stadtmarketing„Was können wir tun, um die Erlanger Innenstadt, vor allem die nördliche Innenstadt, wieder attraktiv zu machen? Wie gelingt es uns, die Spannung zwischen Wohnen, Gastronomie, Gewerbe und Handel sowie den „Nutzern“ der Innenstadt aufzulösen?“ Das waren Fragen, die Florian Janik an den Beginn der Veranstaltung „Die Marke Stadt“ stellte, mit der die SPD die Reihe „Ja. Erlangen gemeinsam gestalten“ abschloss.

Klaus Stieringer, Geschäftsführer des Stadtmarketings in Bamberg und „Kulturmanager des Jahres 2012“ stellte im gut besuchten Foyer des Redoutensaals die Bamberger Erfahrungen mit dem Stadtmarketing vor. In der Konkurrenz zu Einkaufszentren auf der grünen Wiese gehe es darum, die Innenstadt zu „inszenieren“, das Besondere des Einkaufens im Zentrum herauszustellen. Veranstaltungen in der Stadt – wie in Bamberg „Bamberg zaubert“ oder das Jazz- und Blues-Festival – könnten Menschen in die Stadt locken. Wichtig sei es aber, die Veranstaltungen auf bestimmte Zielgruppen auszurichten, die zur Stadt passten. In Bamberg ist der Eintritt zu all diesen Veranstaltungen frei.

In der anschließenden Diskussion mit Gastronom Udo Helbig, der Einzelhändlerin Annette Pfeiffer und Hans Kurt Weller, der als Anwohner und Vorstandsmitglied des Freundeskreises Erlanger Altstadt teilnahm, richtete sich der Fokus stärker auf Erlangen und vor allem auf die nördliche Innenstadt. Deutlich wurde, dass es bisher an einem gemeinsamen Marketingkonzept fehle. Es gebe immer wieder Initiativen, die jedoch nicht auf breite Resonanz stießen. Andererseits wurde vereinzelt auch am Erlanger City-Management kritisiert, dass es nicht genügend auf die Interessen des Einzelhandels ausgerichtet sei.

Florian Janik wies darauf hin, dass in den nächsten Jahren eine weitere Verlagerung der Passantenströme zu erwarten sei: Das Landratsamt werde vom Marktplatz in die Nähe der Arcaden umziehen; realisiere Siemens den Campus im Stadtsüden, dann werde aber auch in der südlichen Innenstadt viel Kundenfrequenz wegbrechen, die bisher von Mitarbeitern der Siemens-Verwaltung komme. Darauf müssten sich die Läden und Gastronomen in der Innenstadt einstellen und gemeinsam mit dem Stadtmarketing handeln, um weiter die Menschen in die Innenstadt zu locken.

Herausgearbeitet wurde – zusammen mit den Ideen von Klaus Stieringer und den Kommentaren des Erlanger City-Managers Christian Frank im Publikum – aber auch, dass die Erlanger Innenstadt Potential habe. Gerade die vielen noch vorhandenen inhabergeführten Läden in der Altstadt könnten gemeinsam mit der dortigen Gastronomie ein Einkaufs-Erlebnis bieten, das man in den Einkaufszentren nicht finde. Wichtig sei es aber, dies den Menschen in Erlangen und darüber hinaus stärker bewusst zu machen. Dafür brauche man mehr gemeinsames Marketing – und eine selbstbewusste erlanger „Identität“. Auch über zusätzliche Veranstaltungen in der Innenstadt wurde diskutiert, bei denen – wie Hans Kurt Weller anmahnte – auf jeden Fall die Bewohner der Innenstadt einzubeziehen seien.

Florian Janik stellte am Ende der Veranstaltung fest: „Die Erlanger Innenstadt, auch die Altstadt, hat Zukunft. Es ist unsere Aufgabe als Stadt, die Einkaufsstadt Erlangen attraktiver zu machen und die Menschen zum ‚bummeln‘ durch alle Teile der Innenstadt zu bewegen. Gemeinsam mit den Geschäften, den Gastronomen und den Bewohnern der Innenstadt will ich daran arbeiten!“