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SPD-Frauenempfang 2013: Besucherinnen-Rekord und Frauenpower

Gruppenbild
Martina Stamm-Fibich, Alexandra Hiersemann, Dr. Florian Janik, Diana Liberova und Gisela Niclas

Rund 150 Besucherinnen, darunter ein ganze Reihe Männer, die freiwillig Stehplätze einnahmen: Das ist die eindrucksvolle BesucherInnenbilanz beim SPD-Frauenempfang 2013 in der Erlanger Orangerie. Die erfolgreichste Veranstaltung des SPD-Unterbezirks führte auch im 18. Jahr ihrer Durchführung viele unterschiedliche Frauen zusammen: Viele aktive und ehemalige SPD-Mandatsträgerinnen und interessierte SPD-Frauen aus Stadt und Landkreis, Gewerkschaftsfrauen, Frauen aus den Netzwerken der Wirtschaft, aus Frauenzentrum, Frauenhaus und der Gleichstellungsstelle, aus Vereinen und Verbänden.

Chor beim Singen
Der Frauenchor „Dezibella“

Der Bogen war auch 2013 wieder weit gespannt: Von der stellvertretenden Vorsitzenden des AusländerInnen- und Integrationsbeirates, Lütfiye Yaver über die Leiterin der Geschäftsstelle Erlangen der Bundesagentur, Sigrid Katholing, bis zu Susanne Lender-Cassens, Fraktionsvorsitzende der Grünen Liste im Erlanger Stadtrat, Gisela Marquardt, der Gleichstellungsbeauftragten des Polizeipräsidiums Mittelfranken und Kornelia Gallwas von Amnesty International und darüber hinaus reichte das gesellschaftlichen Spektrum. OB-Kandidat Florian Janik zeigte nicht nur seine Solidarität, er packte zusammen mit einer ganze Reihe von Jusos tatkräftig mit an bei der Bewirtung mit Sekt und Häppchen. Großes Lob für diesen arbeitsintensiven Einsatz beim Frauenempfang! Dezibella, der hinreißende Erlanger Frauenchor, bewies musikalisch wieder einmal: Wenn Frauen gemeinsam auftreten, sind sie unüberhörbar.

Sektausschank
Oberbürgermeisterkandidat Dr. Florian Janik beim Sektausschank

Stadt- und Bezirksrätin Gisela Niclas, als stellvertretende Unterbezirksvorsitzende zusammen mit dem AsF-Unterbezirksvorstand Organisatorin des Frauenempfangs, nutzte wie immer ihre Begrüßung zur kritischen Bestandsaufnahme in Sachen Frauenpolitik: Nichts Neues aus Berlin und München. Zur aktuellen Sexismus-Debatte stellte sie unter starkem Beifall fest: „Die Journalistin Laura Himmelreich hat mit ihrem Herrenwitz-Porträt über Rainer Brüderle am 24. Januar 2013 im Stern ein solide recherchiertes Porträt über einen Politiker veröffentlicht, für den anzügliche sexistische Äußerungen nachweislich zum alltäglichen Kommunikationsverhalten gehören. Von Politikern wie Rainer Brüderle haben wir in Sachen Gleichstellung nichts, aber auch gar nichts zu erwarten und es ist gut, dass dies gerade in einem Wahljahr öffentlich gemacht wird!“ Sie kündigte an, dass die AsF-Frauen dieses Thema weiter verfolgen werden und forderte erneut mehr Einmischung von Frauen in die Politik: „Wer die Gleichstellung will, wer die Milliardenverschwendung Betreuungsgeld, die Benachteiligung durch Sexismus und das Armutsrisiko für Frauen stoppen will, muss sich selbst in die Politik, auch in die Parteipolitik, einmischen.“

Diana Liberova
Diana Liberova

Die Gastrednerin des diesjährigen Frauenempfangs, Diana Liberova, 1981 in St. Petersburg geboren, inzwischen Vorsitzende des Rates für Integration und Zuwanderung der Stadt Nürnberg, beleuchtete in einer heiter-kämpferischen Rede mit großem inhaltlichen Tiefgang die Gleichstellungspolitik in ihrer Wahlheimat Deutschland. Gleicher Lohn für gleiche Arbeit, das Recht auf Selbstbestimmung und Schutz vor Gewalt, gleiche Chancen in Ausbildung und Beruf sind für sie universelle Anliegen von Frauen gleich welcher Nationalität. Für Frauen mit Migrationshintergrund forderte sie insbesondere Verbesserungen bei der Anerkennung ausländischer Bildungs- und Berufsabschlüsse. Als Pädagogin und Trainerin für interkulturelle Bildung plädierte sie entschieden dafür, Kinderbetreuung vor allem unter dem Gesichtspunkt „Bildung“ als eigenständige politische Aufgabe zu betreiben und nicht dem Thema „Vereinbarkeit von Beruf und Familie“ für Frauen unterzuordnen.

Daran konnten Martina Stamm-Fibich, Bundestagskandidatin, Alexandra Hiersemann, Landtagskandidatin für den Stimmkreis Erlangen-Höchstadt, und Gisela Niclas, Kandidatin für den Bezirkstag, nahtlos anknüpfen: Martina unterstrich mit aller Deutlichkeit die Notwendigkeit eines gesetzlichen Mindestlohn, die Durchsetzung von Entgeltgleichheit und die Begrenzung von Minijobs und Leiharbeit; Alexandra forderte unter Bezug auf das SPD-Konzept „Gemeinschaftsschule“ gleiche Chancen in der Bildung unabhängig vom Geldbeutel der Eltern und schulische Bildung ohne frühzeitige Auslese. Bezirksrätin Gisela Niclas hatte zuvor in ihrer Begrüßung bereits einen ihrer Schwerpunkte in ihrer Bezirkstagsarbeit aufgezeigt: Die bezirksweite Beschäftigungssituation in den Bereichen Eingliederungshilfe, Pflege und medizinische Versorgung, z.B. in den Bezirkskliniken. Hier arbeiten überwiegend Frauen und hier geht es um Entgeltgleichstellung zwischen dem öffentlichem Dienst und den Sozialverbänden sowie um bessere Bezahlung insgesamt. Das Thema gesellschaftliche und finanzielle  Aufwertung dieser Berufe steht unter dem Motto „Viel Dienst! Wenig Verdienst!“ auch am 21. März 2013, dem Equal Pay Day, im Mittelpunkt der Aktionen.