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Jusos Erlangen: Verkauf der GBW-Wohnungen an die Patrizia AG ist eine sozialpolitische Katastrophe

Die Jusos Erlangen-Stadt kritisieren den Verkauf der rund 32.000 GBW Wohnungen an die Patrizia Immobilien AG schärfstens. Der Vorsitzende der Erlanger Jusos, Munib Agha, erläutert dazu: 

„Gerade für die Mieterinnen und Mieter in Erlangen ist der Verkauf der GBW an einen privaten Investor dramatisch. Erlangen ist bereits jetzt nach München, Frankfurt und Heidelberg die teuerste Universitätsstadt Deutschlands. Der Verkauf der bisher ‚niedrigpreisigen‘ GBW-Wohnungen an einen privaten Investor bedeutet, dass es hier wahrscheinlich zu Mietsteigerungen kommen wird. In jedem Fall wird dies bei Neuvermietungen der Fall sein. Durch die unzureichende ‚Sozialcharta‘ können aber auch die Bestandsmieter betroffen sein. Die Patrizia hat nach dem Kauf von Wohnungen von der Landesbank Baden-Württemberg trotz einer ‚Sozialcharta‘ die Mieten teils um 20 Prozent erhöht (http://www.ka-news.de/wirtschaft/karlsruhe/LBBW-Wohnungen-in-Karlsruhe-Neuer-Besitzer-erhoeht-Mieten-drastisch;art127,1008852). Wenn dies auch in Erlangen passiert, wird die Wohnungssituation gerade für Haushalte mit geringem Einkommen noch dramatischer werden.

Nach dem Versagen der Landesregierung ist jetzt die Stadt gefragt: Gemeinsam mit der GeWoBau und den Wohnungsbaugenossenschaften muss ein Konzept entwickelt werden, wie ausreichend bezahlbare Wohnungen in Erlangen sichergestellt werden. Dafür sollte das Geld verwendet werden, dass für die Beteiligung der GeWoBau am kommunalen Konsortium zum Erwerb der GBW zur Verfügung gestellt worden wäre. Und Oberbürgermeister und gerade auch der bayerische Innenminister Joachim Herrmann – der als Verwaltungsrat der Landesbank die Privatisierungen der Wohnungen nicht verhindert hat –sind gefragt, die Patrizia als GBW-Eigentümerin strikt zu kontrollieren und bei Verstößen gegen die ‚Sozialcharta‘ auf eine unverzügliche Sanktionierung zu drängen.“