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Gut besuchter Frauenempfang 2017

Blick von vorne auf die Zuhörerinnen und Zuhörer
Blick in den voll besetzten Saal der Orangerie

Der Wassersaal der Orangerie war voll besetzt und einige Gäste fanden keinen Sitzplatz mehr. So vielen Frauen – und auch einige Männer – waren gekommen, um gemeinsam mit dem Unterbezirk der SPD Erlangen den Internationalen Frauentag zu feiern. Vor allem die sympathische Hauptrednerin Natascha Kohnen hatte viele motiviert, am 5. März zu dieser Veranstaltung zu kommen.

In ihrer engagierten Rede stellte Natascha natürlich die Gleichstellung der Geschlechter in den Mittelpunkt. Hier brachte sie auch ihre persönlichen Erfahrungen ein. Als große Ungerechtigkeit nannte sie den immer noch bestehenden Unterschied bei der Bezahlung von männlicher und weiblicher Arbeit. Mit ihrer Forderung nach gleichem Lohn für gleiche Arbeit erntete die Landtagsabgeordnete viel Applaus. Auch kritisierte sie den immer noch sehr geringen Anteil weiblicher Führungskräfte sowohl in der Privatwirtschaft als auch in anderen wissenschaftlichen Bereichen. So ist auch der Anteil an Professorinnen trotz der sehr guten Studienabschlüssen von Frauen immer noch im einstelligen Bereich.

Natascha Kohnen am Rednerpult

Das Verbot von Kinderehen, dass durch einen Gesetzentwurf auf Bundesebene auf den Weg gebracht werden soll, erntete ebenfalls großen Beifall des Publikums. Hier machte Natascha aber eindrücklich deutlich, dass mit einfachen Parolen mit der SPD keine Politik zu machen ist. Die Problematik sei kompliziert und man müsse hier genau hinsehen, um Frauen und aus solchen Ehen bereits hervorgegangene Kinder sozial abzusichern.
Die sehr kompetente und mit vielen persönlichen Erfahrungen angereicherte Rede der jetzigen Generalsekretärin kam bei den vorwiegend weiblichen Zuhörern sehr gut an. Die 49-jährige Biologin bewirbt sich bekanntlich um den Vorsitz der Bayern SPD. Die Abstimmung darüber wird in einer Mitgliederbefragung vorbereitet.

Abgerundet wurde Nataschas Auftritt von Beiträgen der lokalen Politikerinnen. Die Bundestagsabgeordnete Martina Stamm-Fibich berichtete eingangs von den zahlreichen Gesetzesinitiativen zur Verbesserung der Gleichstellung der Frau. Die Bezirksrätin Gisela Niclas machte deutlich, dass die kommunale Initiative zur Schaffung von bezahlbarem Wohnraum vor allem Frauen nütze. So könnten viele Frauen, die vor häuslicher Gewalt ins Frauenhaus zögen, dieses nicht zeitnah verlassen, weil keine Wohnungen für sie bereit stünden. Da Alleinerziehende oft nur über ein geringes Einkommen verfügten, würde auch diese Klientel dringen Wohnraum benötigt. Aber auch Seniorinnen, die mit ihrer oft sehr viel geringeren Rente schlechter auf dem Wohnungsmarkt gestellt seien und deren Bedarf oft auch im Bereich der barrierefreien Unterkunft liege, würden in hohen Maß davon profitieren, dass in Erlangen mit Hilfe der GeWoBau, aber auch von anderen Träger, in hohem Maße investiert wird. Daher bat sie die Anwesenden um die „Nein“-Stimme beim Bürgerentscheid am 7. Mai, der den Abriss von sieben älteren Häusern in der Johann-Jürgen-Straße und den Bau von etwa 90 neuen, sozial geförderten Wohnungen verhindern will.

Die Musiker von „Swinging Klezmen“

Im Anschluss an den sehr informativen und heiteren Vormittag gab es die Möglichkeit bei einem Stehimbiss miteinander ins Gespräch zu kommen, was viele der Anwesenden rege nutzten. Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung von den Swinging Klezmen, die ihr musikalisches Programm mit einem Klassiker der Frauenbewegung beendeten, den sie extra für diesen Anlass eingeübt hatten: Brot und Rosen.