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Gebäudesperrung an der FAU: Skandalöse Schlamperei der Staatsregierung

Blick auf das Gebäude in der Kochstraße 4Entsetzt zeigt sich SPD-Landtagskandidat Philipp Dees von der notwendig gewordenen Sperrung des Gebäudes Kochstraße 4 der Universität Erlangen-Nürnberg: „Offensichtlich kam der Deckeneinbruch im Untergeschoss gerade noch rechtzeitig, um eine größere Katastrophe zu verhindern. Die Universität kann von Glück sagen, dass angesichts des Zustands des Gebäudes niemand zu Schaden gekommen ist“, so Dees, der als wissenschaftlicher Mitarbeiter selbst in dem Gebäude arbeitet und von der Sperrung betroffen ist.

Für Studierende wie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sei eine unerträgliche Situation geschaffen worden, so Dees weiter: „Auch wenn es gelungen ist, die Sperrung bis in die vorlesungsfreie Zeit zu verzögern: Im Gebäude finden immer noch Prüfungen statt, außerdem sind die Studierenden zum Beispiel auf den Zugang zu den Teilbibliotheken angewiesen, um Hausarbeiten zu schreiben oder für Prüfungen zu lernen. Und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter können nun ihre Forschungsprojekte nicht vorantreiben, weil der Zugang zu Büchern, zur Technik oder der Kontakt zu Kolleginnen und Kollegen nicht oder nur sehr erschwert möglich ist.

Für Dees sind neben den nun zu klärenden organisatorischen Fragen nun auch politische Fragen zu stellen: „Die Mängel an dem Gebäude waren lange bekannt. Immer wieder ist von der Gebäudeverwaltung, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und den Studierenden auf Schäden hingewiesen worden. Sanierungspläne liegen seit Jahren vor. Sie konnten aber nie verwirklicht werden, weil das notwendige Geld nicht zur Verfügung gestellt wurde“, erläutert Dees: „Für diese Versäumnisse trägt nicht nur die Hochschulleitung Verantwortung, sondern vor allem auch die schwarz-gelbe Staatsregierung in München mit den zuständigen Ministern Wolfgang Heubisch, Markus Söder und Joachim Herrmann, dem die Bauverwaltung untersteht.“

Laut Dees sind die Minister nun gefordert, unverzüglich das Geld für eine Sanierung oder einen Neubau und eine Zwischenlösung zur Verfügung zu stellen. „Dies darf allerdings“, so Dees weiter, „nicht zu Lasten anderer Sanierungsvorhaben gehen. Denn das Gebäude Kochstraße 4 ist nur ein Beispiel für zahlreiche dringend sanierungsbedürftige Gebäude nicht nur an der Universität Erlangen-Nürnberg. Dieser Sanierungsstau von über 5 Milliarden Euro muss endlich aufgelöst werden!“

Neben sofortigem Handeln erwartet Dees aber auch eine Entschuldigung der politisch Verantwortlichen: „Die zuständigen Minister haben durch ihr Nicht-Handeln ausweislich der vorliegenden Untersuchungsergebnisse Leib und Leben von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, der Studierenden und aller anderen Gebäudenutzer aufs Spiel gesetzt. Dabei ist klar: Die Verantwortung liegt bei der Staatsregierung und der Hochschulleitung. Sie kann nicht auf die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Bauamtes oder der Gebäudeverwaltung abgewälzt werden, die ihr möglichstes getan haben, um das Gebäude zu sichern!“