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Abend mit Dr. Florian Janik und hochkarätigen Gästen – „Das bringt uns die Metropolregion!“

Bild des Podiums
Das Podium der Veranstaltung: Stephan Doll, Prof. Dr. Erich Reinhardt, Konrad Beugel, Dr. Florian Janik, Martina Stamm-Fibich und Prof. Dr. Klaus Wübbenhorst

Immer wieder hakte Florian Janik, der auch durch den zweiten Abend der SPD-Veranstaltungsreihe „Ja. Erlangen gemeinsam gestalten.“ führte, bei seinen hochkarätigen Gästen nach. „Wo profitieren die Menschen unserer Stadt, die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, ja die Kommune selbst mit all ihren Aufgaben, von diesem Zusammenschluss?“ Und wenn auch im Laufe des Abends nicht alle Aspekte ausführlich genug beleuchtet werden konnte, für Janik und seine Gäste wurde klar: „Eine Kommunalpolitik, die über den eigenen Tellerrand hinaus schaut und vorausschauend die gesamte Region im Blickfeld behält, ist für die Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt wie für den gesamten Großraum von unschätzbarem Nutzen. 

Nach einem Einführungsimpuls von Prof. Dr. Wübbenhorst  (Vorstandsvorsitzenden des Fördervereins „Wirtschaft für die Europäische Metropolregion Nürnberg – EMN – e.V.), der aus der Sicht der Wirtschaft die Gründung, Strukturen, Erfolge, Ziele und Perspektiven der EMN beleuchtete, merkte der Erlanger SPD-Landtagskandidat Philipp Dees an, dass trotz der regionalen Zuständigkeit und Initiativen auch die Landespolitik für eine erfolgreiche Entwicklung nicht aus der Verantwortung genommen werden darf. So seien beispielsweise verstärkte positive Impulse zur Entwicklung der Infrastruktur (vom ÖPNV über die Internetzugänge bis zur Stärkung des Marktes für Wohnungen mit finanzierbaren Mieten) und der Hochschul- und Forschungspolitik von zentraler Bedeutung.

Medical Valley als Erfolgsgeschichte

Über die Erfolge der EMN war sich das Podium rasch einig. Ob Prof. Dr. Reinhardt (Medical Valley EMN) auf die Multiplikatorwirkung im Investitionsbereich verwies, die durch die 40 Mio. € Fördermittel aus dem Spitzencluster-Wettbewerb angestoßen wurden, oder ob die Siemens-HealthCare-Betriebsrätin (und SPD-Bundestags-kandidatin) Martina Stamm-Fibich ausführte, dass es für die Beschäftigten erst in zweiter Linie von Interesse sei, in welcher Kommune die Arbeitsplätze gesichert und aufgebaut werden, weil sie schon längst die Metropolregion als Ganzes erleben, musste der Erlanger Kämmerer und Wirtschaftsreferent Konrad Beugel doch Wasser in den Wein gießen, indem er den möglichen Ausfall von kommunalen Steuern z.B. durch Abwanderung von Betrieben beklagte.

Soziale Probleme und Defizite auf dem Arbeitsmarkt werden immer noch ausgeblendet

Erst als Stephan Doll, Vorsitzender des DGB Mittelfranken, warnend ausführte, dass beileibe nicht alle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in der Region von dieser Entwicklung profitieren, wurden auch Kontroversen und Defizite deutlich. Z.B. nehmen die prekären Arbeitsverhältnisse und Teilzeitarbeit mit schwierigen Übergängen zur Vollzeit zu. Die Langzeit-Arbeitslosigkeit stagniert auf relativ hohem Niveau. Die regionalen Entwicklungen (z.B. zwischen Nord-Ost-Oberfranken und dem Ballungsraum) verlaufen sehr unterschiedlich. Und wesentliche Kompetenzfelder in der Region (z.B. Verkehr, Energie) entwickeln sich nicht so positiv wie der Bereich Medizin/Technik.

Aus dem Publikum wurde dann auch immer wieder angesprochen, dass gerade der Freistaat für bessere infrastrukturelle Voraussetzungen sorgen müsse und dass die EMN auch geschlossen diese Forderungen in der aktuellen Diskussion um die Landes- und Regionalplanung vorzubringen habe.

 Janik: „Offensiv und gemeinsam!“

Janik, der wieder souverän die Doppelaufgabe meisterte, die Diskussion zu moderieren und eigene Impulse und Vorstellungen einzubringen, sieht gerade in der notwendigen offensiven Geschlossenheit der Städte und Gemeinden, aber auch in der verlässlichen Einbindung der ArbeitnehmerInnen und ihrer Gewerkschaften in die vorhandenen Diskussions- und Entscheidungsstrukturen eine zentrale Aufgabe. Janik weiter: „Kirchturmpolitik hilft hier nicht weiter! Sie denkt nur egoistisch und kurzfristig an den eigenen Nutzen. Erst wenn wir uns noch besser organisieren und gemeinsame Positionen formulieren, dann können wir für alle der hier lebenden und arbeitenden Menschen, auch in unserer Stadt Erlangen, mehr bewegen und die EMN erlebbar machen.“